SPD-Antrag auf Glyphosat-Verzicht auf allen kommunalen verpachteten Flächen findet Mehrheit

Gestern im Ausschuss für Wirtschaftsförderung, Liegenschaften und Finanzen wurde endlich mehrheitlich beschlossen, künftig auf den Einsatz von Glyphosat und Neonikotinioden auf allen kommunalen verpachteten Agrarflächen zu verzichten.

„Endlich“, geben sich Fraktionsvorsitzende Fadia Faßbender und Ausschusssprecher Peter Hörren erleichtert, „nachdem unser Antrag sei 1 ½ Jahre durch diverse Ausschüsse gereist ist, konnte ein einvernehmlicher Beschluss für den Verzicht auf Glyphosat und Neonikotinioden auf kommunalen verpachteten Agrarflächen gefasst werden.“

Wir haben lange genug getagt und uns beraten. In der letzten in der AfWLF-Sitzung hatten die Fraktionen noch die Fachexperten Herrn Bilke vom BUND und Herrn Timmer von der Landwirtschaftskammer NRW gehört und konnten Fragen stellen. „Nun ist es endlich soweit“, freuen sich Hörren und Faßbender für die SPD-Fraktion. Hiermit handelt die Stadt Bergheim im Interesse der Gesundheit Ihrer BürgerInnen und auch aus ökologischen Gründen wird dem dramatischen Rückgang der Artenvielfalt entgegengewirkt.

Auf allen öffentlichen Grünflächen in Bergheim wird bereits kein Glyphosat mehr benutzt. So ist es nur folgerichtig, dass wir jetzt in ganz Bergheim, auch auf unseren kommunalen verpachteten Äckern darauf verzichten.

„Völlig unverständlich für uns ist, dass ausgerechnet Bündnis 90/Die Grünen sich hier zusammen mit der Fraktion FÜR DIE HEIMAT enthalten haben“, so Fadia Faßbender.

Der großflächige Einsatz von Glyphosat lässt Insekten sterben und trägt zum Artenschwund von Insekten und Vögeln bei. Im Sinne des Artenschutzes bietet es sich für die Stadt Bergheim an, hier ein Vorreiter bei der pestizidfreien und umweltgerechten Bewirtschaftung ihrer eigenen Flächen zu sein.

Glyphosat ist das meistverkaufte Unkrautvernichtungsmittel der Welt, ein Totalherbizid, bekannt vor allem unter dem Namen „Roundup“ (Monsanto). Es wird in Deutschland seit 1974 angewandt, heute auf fast 40% der deutschen Äcker und trägt somit erheblich zum Artensterben in unserer Agrarlandschaft bei.

Bereits 2013 hat sich der Bundesrat für ein Verbot glyphosathaltiger Herbizide für den Haus- und Kleingartenbereich ausgesprochen. Die zur Weltgesundheitsorganisation WHO gehörende Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) vor drei Jahren konstatiert, dass Glyphosat „wahrscheinlich krebserregend bei Menschen“ sei.

Das Bundesamt für Naturschutz empfiehlt eine „maximale Verwendungsbeschränkung“ von glyphosathaltigen Pflanzenschutzmitteln.

 

Sehen Sie auch hierzu unseren Antrag vom 07.11.2019