Anfrage: Ergänzung der Organisation durch einen Gesamt-Controlling-Bereich

Sehr geehrte Frau Pfordt,

nicht erst der Tagesordnungspunkt “Darstellung von konkreten Maßnahmen zur Konsolidierung des lfd. Haushaltes 2009“ zur Sitzung des Ausschusses für Wirtschaftsförderung, Liegenschaften und Finanzen am 9.9.2009 hat mir vor Augen geführt, dass die üblicherweise getätigten Sparmaßnahmen sich im Wesentlichen im Bereich des passiven Sparens, d.h. der Reduktion von Ausgaben und der in der Regel damit verbundenen Leistungen bewegen.

Kaum oder nur schwer erkennbar sind in unserer Verwaltung aktive Sparmaßnahmen, d.h. Sparmaßnahmen, die auf Grund von technischen, organisatorischen und sonstigen Ideen bzw. Konzepten dazu führen, dass Leistungen im Wesentlichen bei merklich niedrigeren Kosten erhalten bleiben (kleines positives Beispiel: Austausch von Leuchtstofflampen in Parkhäusern, Energie-einsparung 50%, Amortisationszeit 18 Monate).

Wenngleich man öffentlichen Verwaltungen im Vergleich zur sogenannten freien Wirtschaft weniger Sparfähigkeit unterstellt, so sollte man – wohlwissend, dass nicht alles übertragbar ist – doch überprüfen was übernommen kann.
So schafft die Organisationform eines Gesamt-Controlling-Bereiches die Voraussetzung für eine Verbesserung der Effizienz, der Kostensituation, der Kontrolle und des Berichtswesen von laufenden Maßnahmen.

Nachdem auch unsere Verwaltung allmählich zu einer Arbeitsweise nach Gesamtkonzepten überzugehen scheint (nach dem Sicherheitskonzept und dem Personalentwicklungskonzept sind Gesamt-Konzepte des Personalbedarfs, der Einsparung von Heizenergie und der Reduzierung von elektrischer Energie durchaus denkbar) kommt dem Controlling bei der Umsetzung der Konzepte, dem operativen Geschäft, immer mehr Bedeutung zu.
So wäre beispielsweise aus meiner Sicht bei dem Vorhandensein eines Beteiligungs-Controlling das Dilemma der Erftland Wohnungsgesellschaft vermutlich nicht passiert.

Im Übrigen gibt es bereits (wenn auch wenige) Gemeinden, die ein dem Bürgermeister direkt unterstelltes Gesamt-Controlling eingeführt haben.
Unsere Verwaltung hat zurzeit, soweit ich das erkenne, nur einen dem Kämmerer nachgeordneten Controller in der Abteilung “Haushalt“.

Dies alles, sehr geehrte Frau Pfordt, als Hintergrund bzw. zum Verständnis folgender Anfrage:

Wie beurteilen Sie die Einrichtung eines Gesamt-Controlling-Bereiches, der sich über alle operativen Maßnahmen und Beteiligungen der Stadt erstreckt, insbesondere unter dem Gesichtspunkt der Reduzierung von Kosten ?

Mit freundlichem Gruß
Dietrich Schneider
Mitglied im Rat der Stadt Bergheim