In der letzten Sitzung des Haupt- und Personalausschusses hat die Verwaltung einen ersten Bericht über die seit 01.10.2007 eingerichtete zentrale Schadensstelle gege-ben. Demnach wurden im Zeitraum von Oktober 2007 bis September 2008 insgesamt 292 Schadensfälle an städtischen Einrichtungen erfasst, von denen wiederum 235 als vorsätzlich zu betrachten sind.
Über 50% der Schäden wurden an Schulen festgestellt, wobei Einbruchdiebstähle, Graffitis und Glasschäden die häufigsten Schadensursachen darstellen.
Der Gesamtschaden liegt bei über 152 Tausend Euro, wobei nur für knapp 35 Tau-send Euro eine Versicherung beziehungsweise die Verursacher zum Schadensersatz herangezogen werden konnte.
Bei 61 Fällen konnten die Verursacher der Schäden festgestellt werden, während bei 231 Fällen die Verursacher unbekannt blieben.
Zur Optimierung des Ablaufs hat die Verwaltung deshalb vor, zukünftig nur noch bei solchen Fällen einen Strafantrag zu stellen, in denen die Verursacher bekannt sind oder Anhaltspunkte für eine eventuelle Täterermittlung vorliegen.
Diese Absicht löste bei allen Parteien Kritik aus, so dass die Verwaltung versprach, diese Vorgehensweise nochmals zu überdenken.
Der SPD-Fraktionsvorsitzende und Bürgermeisterkandidat Dr. Kai Faßbender emp-fiehlt ganz dringend, alle Fälle weiterhin zur Anzeige zu bringen.
"Da Bergheim im gesamten Rhein-Erft-Kreis die höchste Kriminalitätsrate hat, kann ich durchaus die Motivation der Verwaltung verstehen, sich selbst etwas zu entlasten und die Statistik verbessern zu wollen, aber die Kriminalität als solches verschwindet damit nicht. Ganz im Gegenteil hatte die Kreispolizeibehörde noch im April eben wegen die-ser hohen Fallzahlen eine Personalaufstockung zugesagt. Wenn die Fallzahlen jetzt wieder künstlich reduziert werden, entfällt auch der Anspruch für mehr Personal", glaubt Faßbender.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Kai Faßbender
Fraktionsvorsitzender