Benachteiligte Schüler nicht vergessen

Die Bergheimer SPD-Fraktion warnt davor, benachteiligte Kinder mit Lese-Rechtschreib-Schwächen (kurz LRS) und Dyskalkulie, einer Rechenschwäche, nicht zu vergessen.

Erst vor kurzem beschloss der Ausschuss für Schule und Weiterbildung einstimmig, Gelder für eine Begabtenförderung im Grundschulbereich bereitzustellen, während der Antrag der SPD-Fraktion, in gleiche Höhe Gelder für eine Benachteiligtenförderung bereitzustellen, von CDU, bma und FDP abge-lehnt wurde. Begründet wurde die Ablehnung unter anderem damit, dass die Stadt Bergheim nicht für die Benachteiligtenförderung zuständig sei.

"Für die Begabten zuständig und für die Benachteiligten nicht, das soll man doch mal den betroffenen Eltern erklären", so der SPD-Fraktionsvorsitzende und Bürgermeisterkandidat Dr. Kai Faßbender.

Zur Zeit werden Kinder mit LRS und/oder Dyskalkulie über die Jugendämter gefördert, wenn durch einen Gutachter festgestellt wird, dass beim betroffenen Kind eine seelische Beeinträchtigung vorliegt oder zu erwarten ist. Die Förderung erfolgt dann in der Regel durch Privatfirmen für einen Zeitraum von einem halben bis maximal eineinhalb Jahren. In Verbindung mit Defiziten im Bereich Sprache und Koordination kann eine LRS-Therapie auch kurzzeitig über die Krankenkassen finanziert werden.

Voraussetzung für eine Förderung ist aber immer, dass ein entsprechendes Gutachten oder eine Be-gleitsymptomatik vorliegt. Deshalb kommt es nicht selten vor, dass Eltern die kompletten Kosten für die Therapien ihrer Kinder selbst tragen, beziehungsweise dann zahlen müssen, wenn die Therapie noch nicht abgeschlossen ist, jedoch die Höchstförderzeit von eineinhalb Jahren überschritten wurde.

Die SPD-Fraktion beantragt daher für den nächsten Ausschuss für Schule und Weiterbildung, einen entsprechenden Fachvortrag, in dem die Möglichkeiten und Unzulänglichkeiten einer Förderung im Bereich LRS und Dyskalkulie detailliert erörtert werden. Dabei soll auch geprüft werden, in wie fern eine Förderung der betroffenen Schüler im Rahmen der offenen Ganztagsschule möglich ist.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Kai Faßbender
Fraktionsvorsitzender