
Aufgrund der Rückmeldung von Eltern schulpflichtiger Kinder hatte die SPD-Fraktion im gestrigen Ausschuss für Schule und Verwaltung beantragt, dass die Verwaltung Möglichkeiten zur Flexibilisierung der offenen Ganztagsschule aufzeigen soll.
Die Anmeldung von Kindern in der offenen Ganztagsschule ist freiwillig, jedoch mit der Auflage verbunden, dass die Kinder die Maßnahme an 5 Tagen in der Woche jeweils bis 16.00 Uhr besuchen.
Sicherlich gibt es pädagogische Gründe, einheitliche und verbindliche Zeiten für die OGS festzulegen, jedoch ist zu bedenken, dass Kinder, die gegen 16.30 Uhr nach Hause kommen, kaum noch ihre gewachsenen sozialen Kontakte (Sportvereine, Kindergeburtstage, spielen mit Freunden) wahr nehmen können. Außerdem gibt es Eltern die zwar eine Betreuung von 2-3 Tage die Woche wünschen, dann aber auch gerne sich selbst um ihre Kindern kümmern wollen.
Von den 550 Plätzen für die Offene Ganztagsschule im Grundschulbereich der Stadt Bergheim sind zurzeit 431 Plätze besetzt. Während bei den Grundschulen Am Tierpark, Am Schwarzwasser und an der Astrid-Lingren-Schule bereits die volle Auslastung von 50 Kindern erreicht ist, sind bei allen anderen Grundschulen noch Plätze frei. Umgekehrt sind an der Hermann-Gmeiner-Grundschule in Glesch nur 13 von 50 Plätzen besetzt und das, obwohl diese Schule als eine der ersten den Betrieb zur Offenen Ganzgasschule aufgenommen hat. So konnte der dortige Schulleiter Wolfgang Ketzler bestätigen, dass auch an ihn der Wunsch auf mehr Flexibilisierung der OGS herangetragen wurde.
Als eine Möglichkeit für eine Flexibilisierung hatte die SPD-Fraktion vorgeschlagen, dass bei den jeweils zwei Gruppen der Offenen Ganztagsschule eine um 15.00 Uhr und eine um 16.00 Uhr enden soll. Die Eltern hätten dann zumindest schon mal eine Wahlfreiheit.
Der Prüfauftrag wurde dann allerdings von CDU, bma und FDP abgelehnt. Begründet wurde die Ablehnung damit, dass die Anmeldezahlen weiter steigen und dass das Rahmenkonzept zur Offenen Ganztagsschule zunächst unverändert weiterlaufen solle. Nach einer gewissen Zeit wolle man dann eine Überprüfung der Offenen Ganztagsschule vornehmen.
Der SPD-Fraktionsvorsitzende Dr. Kai Faßbender ist darüber sehr erbost, weil noch gar nicht alle Fakten auf dem Tisch lagen, der Elternwille an dieser Stelle nicht abgefragt wurde und überhaupt es sich zunächst nur um einen Prüfauftrag gehandelt hat.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Kai Faßbender
Fraktionsvorsitzender