Grubenrandstraße droht dem Naturschutz zum Opfer zu fallen

In der gestrigen Sitzung des Rates der Stadt Bergheim hat der Leiter des Landesbetriebes Straßenbau NRW, Herr Klein, über die aktuellen Probleme bei der Realisierung der Grubenrandstraße unmittelbar hinter dem Lärmschutzwall berichtet.

So seien bei einer faunistischen Kartierung Nistplätze von seltenen Fledermäusen angetroffen worden, die aufgrund einer EU-Verordnung den Bau zumindest der favorisierten Trasse unmittelbar hinter dem Wall verhindern könnten.

Ob jetzt eine andere Trasse gesucht werden soll, Ausgleichsflächen für einen möglichen Eingriff in die Natur geschaffen werden müssen, oder die Variante unmittelbar hinter dem Wall trotzt eines Klagerisikos vor dem europäischen Gericht weiter verfolgt werden solle, blieb zumindest gestern noch unklar.

Was den Fraktionsvorsitzenden der SPD allerdings auf die Palme brachte, war die gravierende Unkenntnis von RWE Power, Landesbetrieb Straßenbau NRW und der Stadtverwaltung Bergheim über die erfolgte Rekultivierung im Bereich der geplanten Trasse.

So habe der Leiter des Landesbetriebs Straßenbau NRW, Herr Klein berichtet, dass man nach einer aktuellen Information von RWE Power davon ausgehe, dass die geplante Trasse hinter dem Wall nicht rekultiviert und demnach freigehalten worden sei. Auch die Stadtverwaltung Bergheim geht von dieser Aussage aus.

Tatsächlich wurde der Bereich zwischen dem See und dem Lärmschutzwall schon vor einigen Jahren mit Bäumen bepflanzt, und den Bereich, der vielleicht mal vor Jahren nicht aktiv bepflanzt wurde, hat sich die Natur überwiegend selbst einverleibt, so Faßbender. Im Ergebnis ist die angeblich freigehaltene Trasse somit überhaupt nicht frei.

Aber genau hiervor hatte Faßbender schon vor vielen Jahren gewarnt und die Verantwortlichen aufgefordert, sich an einen Tisch zu setzen und die Rekultivierung zu verändern.

Faßbenders Vertrauen in die Kompetenz der Planer ist deshalb massiv gestört, weil diese ja noch nicht mal wissen, worüber sie reden.

Die Stadtverwaltung Bergheim will sich nach der gestrigen Ratssitzung noch einmal gemeinsam mit RWE-Pover und dem Landesbetrieb Straßenbau NRW an einen Tisch setzen um zu sehen, was noch zu retten ist.

Faßbender selbst will gemeinsam mit Horst Schneider eine alte Bürgerinitiative reaktivieren, um den Druck auf Planer und Verwaltung zu erhöhen.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Kai Faßbender
Fraktionsvorsitzender