Grubenrandstraße droht das „Aus“

Wie der SPD-Fraktionsvorsitzende Dr. Kai Faßbender jetzt erfahren hat, wurden im Rahmen der Umweltverträglichkeitsprüfung für die 361n erhebliche Zweifel geäußert, ob die favorisierte Straßenführung unmittelbar hinter dem Lärmschutzwall auf der Tagebauseite noch umgesetzt werden kann.

So kollidiere diese Straßenführung mit besonders schützenswürdigen Arten gemäß EU-Verordnung. Als Resultat werde von Seiten des landespflegerischen Beitrags des Landesbetriebs Straßenbau NRW jetzt die Variante 4 favorisiert, die zunächst einen weiten Bogen in den Tagebau Richtung Oberaußem macht und erst dann wieder auf die K22 bei Kenten trifft.

Nach Auffassung des SPD-Fraktionsvorsitzenden Dr. Kai Faßbender wäre das das Ende für die Grubenrandstraße, zumal einerseits der Charakter einer schnellen Umgehungsstraße verloren ginge und andererseits mit einem Baubeginn erst in Jahrzehnten zu rechnen sei. Schließlich hinke die Rekultivierung des Tagebaus dem ursprünglichen Zeitplan deutlich hinterher und auch ein Straßenbau wäre auch erst mit deutlichem zeitlichem Abstand zur Rekultivierung möglich.

Was Faßbender allerdings auf die Palme bringt, ist, dass er genau vor diesem Szenario schon vor Jahren gewarnt hat.

Jeder hat die Variante 1 unmittelbar hinter dem Wall favorisiert und auch RWE Power kannte die Pläne der Stadt und des Landesbetriebes Straßenbau NRW. Doch statt die Rekultivierung anzupassen, wurden in unmittelbarer Nähe der geplanten Variante großflächige Biotope entsprechend dem Rekultivierungsplan angelegt.

Noch Mitte des Jahres 2005 hatte die SPD-Fraktion eine „Tagebaukonferenz“ gefordert, bei der genau die zu erkennenden Interessenkonflikte zwischen Naturschutz einerseits und Straßenbau andererseits zwischen allen Beteiligten hätten erörtert werden sollen.

Doch weder die Stadtverwaltung Bergheim noch die Ausschussmehrheit aus CDU, FDP und bma hat die Notwendigkeit für eine solche Konferenz gesehen.

Jetzt, da das Kind schon fast in den Brunnen gefallen ist, will Faßbender erneut die Tagebaukonferenz fordern und hofft, dass diesmal auch die anderen Parteien mitziehen.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Kai Faßbender
Fraktionsvorsitzender