Obdachlosenunterkunft am Paffendorfer Weg, Bergheim

Bereits am 28.04.2006 hat die Stadtverwaltung Bergheim über einen Defekt an Dusche und Badewanne in der Obdachlosenunterkunft am Paffendorfer Weg erfahren.

Auf eine Anfrage des Stadtrates Dr. Kai Faßbender vom 12.09.2006 antwortete die Verwaltung, dass es im Keller noch eine intakte Dusche gebe und die Warmwasserversorgung noch vor der Heizperiode wieder instand gesetzt werde.

Heute, einen Monat später, haben die Stadträte Wolfgang Sewelies und Dr. Kai Faßbender erneut die Obdachlosenunterkunft besucht und mit Erschrecken festgestellt, dass die in Rede stehende Dusche und Badewanne noch immer nicht funktionsfähig sind. Zwar sei inzwischen der Schornsteinfeger da gewesen und die Wände gestrichen, aber die Dusche und Badewanne verfügen noch immer nicht über warmes Wasser.

Auch die zweite Dusche im Keller des Nebengebäudes sei nur eingeschränkt nutzbar. So könne eine gehbehinderte Bewohnerin die Dusche im Keller gar nicht erreichen und die Kellertür selbst lässt sich wegen baulicher Veränderungen nicht vollständig öffnen.

Faßbender und Sewelies erinnern, dass bereits Ende der siebziger Jahre das Amtsgericht Bergheim die Zustände im Paffendorfer Weg als unzumutbar eingestuft hat:

Zitat:
Das Gericht konnte bei seiner Besichtigung in mehreren Häusern kein einziges funktionierendes Badezimmer feststellen. Die hierfür vorgesehenen Räume werden schon allein aufgrund ihres baulichen Zustands meist als Abstellräume benutzt. Sofern eine Badewanne dort vorgefunden werden konnte, war sie von einer Wohnpartei provisorisch hingestellt, baden konnte man dort wegen nicht schließender Fenster offensichtlich allenfalls in den heißen Sommermonaten. Der Betreiber der Obdachlosensiedlung ist offensichtlich gehalten, hier durch Investitionen den Mindestanforderungen an eine menschenwürdige Wohnung Rechnung zu tragen.

Die Stadträte Sewelies und Faßbender fordern die Stadtverwaltung auf, die Reparaturen jetzt umgehend abzuschließen. Eine Bearbeitungsdauer von fast einem Jahr sei vollkommen inakzeptabel.

Gleichzeitig betonen Sewelies und Faßbender, dass ein Abriss der Obdachlosenunterkunft aufgrund der gravierenden Gebäudeschäden aus ihrer Sicht unausweichlich sei, jedoch bis zu dem Zeitpunkt des Abrisses die Einrichtungen, für die die Stadt verantwortlich ist, auch in Schuss gehalten werden sollen.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Kai Faßbender
Fraktionsvorsitzender