Die Bergheimer SPD-Fraktion begrüßt die in der Sitzung des Ausschusses für Kinder, Jugend und Familie vom 5. April 2006 seitens der Stadt Bergheim ausführlich dargestellte Zielsetzung, die Vollzeitpflege gem. § 33 Sozialgesetzbuch VIII, systematisch auszubauen. Es handelt sich hierbei darum, Kinder und Jugendliche, deren Wohl sonst gefährdet wäre, vorübergehend oder dauerhaft in Pflegefamilien unterzubringen.
Vor dem Hintergrund von lediglich in begrenztem Umfang zur Verfügung stehender, zudem sehr teurer Heimplätze, stellt die Unterbringung von Kindern und Jugendlichen in Pflegefamilien eine probate ergänzende Maßnahme zur Heimunterbringung/ -erziehung dar.
Entsprechende, notwendige fachliche Unterstützung der Pflegeeltern wird im Rahmen der Sozialpädagogischen Familienhilfe durch Fachkräfte des IBZ sichergestellt.
Die Unterbringung in Pflegefamilien ist aus Sicht der SPD-Fraktion geeignet den betroffenen Kindern und Jugendlichen bei positivem Verlauf unter Umständen die Bedingungen intakten Familienlebens zu vermitteln und ihnen die Wiedereingliederung in die Gesellschaft zu ermöglichen.
Ferner bedeutet, die seitens der Verwaltung, prognostizierte Vermittlung von zwei Kindern/ Jugendlichen in Pflegefamilien pro Jahr und Kind/ Jugendlicher eine jährliche Entlastung im Haushalt in Höhe von 80.000,–.
In Anbetracht dieser möglichen Einsparungen fasste der Ausschuss für Kinder, Jugend und Familie daraufhin auf Antrag der SPD-Fraktion den Beschluss, mit dem systematischen Ausbau der Vollzeitpflege gem. § 33 SGB VIII schon 2006 zu beginnen und dem Rat zu empfehlen, die erforderlichen Mittel entsprechend der vorgelegten Konzeption nicht erst für 2007 sondern bereits für 2006 bereit zu stellen.
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An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass die SPD anlässlich der Haushaltsberatungen in der Sitzung des Ausschusses für Kinder, Jugend und Familie am 9.5.2005 auf diese Einsparmöglichkeit aufmerksam gemacht und beantragt hatte, die Bemühungen neue Pflegefamilien zu werben systematisch zu verstärken, um so eventuell Einsparungen im Bereich der Heimerziehung erzielen zu können.
Grundsätzliche Forderung der Bergheimer SPD-Fraktion ist jedoch, dass alle Anstrengungen unternommen werden müssen, die verhindern, dass es zu den Folgekosten einer unzureichenden Jugendarbeit, wie sie durch Heimunterbringung und Vollzeitpflege entstehen, gar nicht erst kommt.
Die Kürzung der Haushaltsmittel im Bereich der Jugendzentren, die die Bergheimer CDU-Fraktion für den Doppelhaushalt 2005/ 2006 mit ihrer Mehrheit beschlossen hat, ist hier sicher nicht Ziel führend.
gez.
Wolfgang Rosenthal
Mitglied im Ausschuss für Kinder,
Jugend und Familie