Rat privatisiert Wochenmärkte

Der Rat der Stadt Bergheim hat in seiner letzten Sitzung gegen die Stimmen der SPD-Fraktion die Privatisierung der Wochenmärkte beschlossen. Demnach werden die Wochenmärkte in Bergheim-Mitte, Quadrath-Ichendorf, Oberaußem und Niederaußem zukünftig durch die Kölner Marktgenossenschaft e.G. organisert. Die Marktbeschicker zahlen damit keine Gebühr mehr an die Stadt, sondern zukünftig ein Entgelt an die Kölner Marktgenossenschaft. Mit der Privatisierung erhofft man sich nicht nur eine Attraktivierung der bisherigen Wochenmärkte, sondern ebenfalls die Einrichtung eines neuen Wochenmarktes in Niederaußem.

Die Bergheimer SPD-Fraktion hat gegen die Privatisierung der Wochenmärkte gestimmt, weil einhergehend mit der Privatisierung der Stadt Mindereinnahmen von über 10.000 € entstehen. "Das ist, so der Fraktionsvorsitzende der SPD Dr. Kai Faßbender, bei der desolaten Haushaltslage der Stadt Bergheim nicht hinzunehmen."

Außerdem kritisiert die SPD-Fraktion, dass die Marktbeschicker vor der Privatisierung nicht gehört wurden und die Selbstorganisation der Wochenmärkte durch die Marktbeschickter nicht konsequent genug verfolgt wurde.

Als eigentlichen Hintergrund für die Privatisierung vermutet die SPD-Fraktion daher den lang anhaltenden Streit um den Standort des Wochenmarktes in der Bergheimer Fußgängerzone. Man gewinnt den Eindruck, dass die Stadtverwaltung sich nicht mehr mit dem "Fußvolk" der Marktbeschicker beschäftigen wolle und deshalb die Privatisierung vorangetrieben hat.